Mittwoch, 3. August 2011

Goldmedaillen für China

1. Platz für Menschenrechtsverletzungen


5.000 Jahre China. 10.000 Terrakotta-Soldaten, das größte Bauwerk der Welt, die Chinesische Mauer, das größte Volk, die teuersten olympischen Spiele, die aufwändigsten ebenso, die bestorganisierten, sensationell. China knüpft an, an all die Superlative, die diese Kulturnation seit ihrem Bestehen einstellt, wie dieses Mal während der Spiele einen Rekord nach dem anderen. China als Großmacht, China als Supermacht, allemal beim Sport, eine Großmacht in der Wirtschaft, ein Global Player auf eben einem Globus, den sich das Reich der Mitte wirtschaftlich nach und nach erobert, als wäre es nur selbstverständlich für dieses Herrenvolk, zu kolonialiseren. Andere machten es vor.

Pekings Ausdehnung erreicht die von Belgien. Schon vor 500.000 Jahren siedelten sich die Pekingmenschen hier an. Heute beherbergt die Stadt neben einer immer stärker wachsenden Bevölkerung 36 Kulturdenkmäler, über 100 Museen, 40 Theater, die längste Straße der Welt in einer Stadt, natürlich den größten Platz, über 65 Universitäten und Hochschulen, 900 Gymnasien, 4.000 Grundschulen, mehr als 50 Zeitungen und weit mehr als 800 Zeitschriften.

In Peking steht der größte Bahnhof Asiens, der größte Komplex eines Einkaufszentrums. Peking ist das Symbol der unvorstellbaren Willenskraft dieses erwachten Volkes, das eine über Jahrtausende gewachsene Stadt innerhalb von nur 10 Jahren faktisch vollständig abgerissen, die Menschen umgesiedelt hat, um alles neu zu erbauen.

50 Zeitungen und weiter mehr als 800 Zeitschriften, die der Zensur eines kommunistischen Regiemes unterworfen sind, Kulturdenkmäler, bei denen jener Teil der Geschichte, der den Herrschenden unlieb ist, weggelassen wird, Schulen, die lehren, was die Mächtigen vorgeben, Theater die spielen, was mit der Wirklichkeit nur wenig zu tun hat, das aber ist ebenso Zweck dieser kulturellen Auseinandersetzung mit kreativen Mitteln.

In China gibt es keine Presse-, geschweige denn eine Meinungsfreiheit. Demonstrationen sind verboten. Das Internet ist nur teilweise zugänglich. Die Menschen in diesem reichen Land sind überwiegend arm und haben nur wenig von dem unvorstellbaren wirtschaftlichen Potential, insbesondere dann, wenn sie zu Millionen enteignet oder umgesiedelt werden, um eben dieser Wirtschaft zu weichen, dieses Mal den olympischen Spielen. Immer noch werden mehr als 10.000 Menschen jährlich hingerichtet. Es besteht keine Rechtssicherheit. Die Menschenrechte werden nicht respektiert. Minderheiten werden unterdrückt. Gegner gefangen genommen, gefoltert und hingerichtet.

Gäbe es für diese grauenhafte Sicht der Wirklichkeit auch eine Medaille, China hätte auch diese bekommen.

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